Beichte: Sünden im Beichthaus online beichten
Das Projekt Beichthaus von Robert Neuendorf entwickelt sich immer mehr zu einem Phänomen für die Massen. Bereits über 70.000 User kann das virtuelle Beichthaus, in dem man online seine Sünden beichten kann, bereits verzeichnen. Als „Sünder“ kann man seine Missetaten natürlich anonym vortragen, wie im richtigen Beichtstuhl der Kirche. Als Priester oder Pfarrer fungieren die Mitglieder der Seite, die in ihren Kommentaren dem Sünder jeweils vergeben können.
Wie beliebt das Beichthaus ist, zeigen auch die wachsenden Besucherzahlen von ca. 15.000 Besuchern täglich. Da verwundert es auch nicht, wenn man im Archiv des Beichthauses allerlei kuriose Sünden nachlesen kann, die oftmals ein schlüpfriges Thema haben.
Ich muss hier mal eine superpeinliche Beichte ablegen. Eines morgens wachen meine Freundin und ich in ihrem Bett in der Wohnung ihrer Eltern auf. Nach einem kurzen Abstecher ihrerseits in die Küche um Wasser zu holen meint sie: „Sieht so aus als wären meine Eltern beide auf der Arbeit, na wie wärs?“. Natürlich haben wir die Schlafzimmertür offen gelassen und es so richtig krachen lassen. […] Nach einiger Zeit (wir hatten natürlich in unserem Tun alles ausgeblendet) hören wir auf einmal wie in der Küche ganz offensichtlich ziemlicher Lärm gemacht wurde. […] Nach 10 Minuten still liegen sehe ich dann auf einmal aus dem Augenwinkel wie der Vater meiner Freundin unauffällig versucht ins Wohnzimmer zu schleichen. […] Die ganze Sache war so peinlich dass ich ihm dann 2 Wochen lang nicht richtig in die Augen schauen konnte und er mir ebenfalls nicht.
Gerade diese Geschichten sind es, die die Besucher auf die Seite treiben. Denn so können sie an den Geheimnissen anderer Leute direkt teilhaben. Der Mensch ist eben von Natur aus neugierig und schaut gerne, was andere machen. Aber auch technisch ist die Seite ganz gut, so kann man sich die einzelnen Beichttexte auf Knopfdruck auch vorlesen lassen.
Der neueste Coup von Neuendorf ist die passende iPhone-App für das Beichthaus. So können die Sünder nun auch von unterwegs mobil ihre Sünden in die Welt posaunen. Das Beste: Alles ist natürlich kostenlos, es wird keinerlei Kirchensteuer erhoben.